Graffiti in Lübeck lebt... soviel kann ich sagen, obwohl
ich in der letzten Zeit wenig im Norden war.
Auf den Wänden Lübecks hat definitiv eine Wachablösung
stattgefunden. Von IVS hat man nichts neues gesehen, auch
die TK-Welle ist nach ein paar Monaten verebbt und seitdem
wartet man auf neues. Echte Klasse statt Masse zeigen die
freshen SFK-Bombings, die vereinzelt in der Stadt und an der
Line aufgetaucht sind. All-City sind jetzt andere: nachdem
OFER im vergangenen Sommer die City abgedeckt hat - das meiste
ist natürlich Onkel-Buff zum Opfer gefalle - hat er sich
mit wechselnden Partnern die Linie vorgenommen und dem aufmerksamen
Bahnfahrer einige Farbbomben zugeworfen, die ihresgleichen
suchen. Durch OFER hat die Monotonie des Chromsilbers geendet,
andere haben auch ihr Farbgefühl entdeckt, was wirklich
Spaß macht. Fast scheint es, als ob Graffiti in Lübeck
in Lübeck nur zwei Buchstaben hat!?. Denn auch NAIK und
JIEK, aber auch ABER, AROK und KINS haben überall in
der Stadt für neue Farbklekse gesorgt. An NAIK fällt
besonders die gigantische Entwicklung auf, die seine Bilder
im letzten Jahr gemacht haben - jetzt soll einer seine Line-Bilder
ersteinmal burnen.
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Teilweise hört man aber Gefluche über einige Vertreter
der Newschool über gecrosste oder übermalte Bilder
- natürlich sind Bilder selten für die Ewigkeit,
aber einige Negativbeispiele gab es tatsächlich. Mir
ist das vor allem deshalb aufgefallen, weil z.B. im Köln/Bonner-Raum
anders verfahren wird. Wir haben hier ein paar Beispiele veröffentlicht,
ohne die Leute die hinter den Bildern stehen, persönlich
angreifen zu wollen. Aber es gibt und gab zu Recht ein paar
Regeln für ein Goingover, die eigentlich jeder kennt.
Größer bzw. bunter ist ok, nie Chrom über
ein buntes Bild, nie in ein anderes Bild malen, wenn, dann
malt man das alte Bild komplett über, usw.
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Auf Stahl scheint teilweise eine Menge zu gehen. Andererseits
ist die Bahn mit dem Buff wirklich schnell geworden. Ein Panel
ohne geputzte Scheiben sieht man kaum und es dauert oft nur
einen Tag, bis selbst die Regionalbahnen durch die Waschstraße
gehen. Ein paar DC-Züge hat es dennoch gegeben, aus Kiel
kommen teilweise auch welche. Als ich kürzlich wieder
nach Bonn fuhr sah ich auf der Strecke Ahrensburg-Büchen(!)
mehrere DASIR und DETAIL Panels, allerdings sind die aus dem
Zug aufgenommenen Photos so schlecht, daß ich sie Euch
nicht zumuten möchte.
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Wirklich mies ist mittlerweile Lübecks Situation im
Hinblick auf legale Wände. Das es das Stadthaus erwischen
würde, war im Hinblick auf die eher schlechten Bilder
und die zugetaggte Altstadt (Weltkulturerbe) klar und wirklich
trauert dem wohl keiner nach. Nachdem schon die Kröger-Wand
nicht mal legal war, wurde auch von den anliegenden Firmen
die Genehmigung widerrufen, was zu einer spektakulären
Verhaftungsaktion der am sonnigen Sonntagnachmittag malenden
Writer inklusive Ermittlungsverfahren führte. Anscheinend
sind der Polizei die legalen Wände ein Dorn im Auge.
Insoweit gibt es nur noch die Wand an der Alternative und
die eine oder andere Privatwand - traurig aber war.
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